„Konnten viele Weichen stellen“

„Konnten viele Weichen stellen“
Sport

Nach dem Abstieg aus der Landesliga: Rückblick und Perspektiven

Nach dem Abstieg der ersten Fußball-Herrenmannschaft des FC Eintracht Bamberg aus der Landesliga in die Bezirksliga blicken die Verantwortlichen auf die kürzlich abgelaufene Saison zurück. Realistisch ordnet dabei Vorstandsmitglied Sascha Dorsch den Abstieg ein: „Er ist die Folge der Ergebnisse des letzten Spieltages in der Landesliga NordWest.“

An diesem hatte der FCE bei TuS Röllbach mit 1:2 verloren, während Konkurrent Bayern Kitzingen mit einem torlosen Remis bei Tabellenführer und Meister FC Schweinfurt 05 II einen Punkt holte und damit mit dem FC Eintracht gleichzog. Aufgrund des besseren direkten Vergleichs beendete Bayern Kitzungen die Runde als Vorletzter mit den anstehenden Relegationsspielen, FCE wurde Tabellenletzter. Sascha Dorsch stellt rückblickend selbstkritisch fest, „dass der Abstieg verdient war. Wer am Ende einer Saison 23 Punkte hat, der hat sportlich schlicht und einfach sein Ziel nicht erreicht. Es nützt uns wenig, dass wir nach einem Großteil der Spiele festgestellt haben, dass wir auf Augenhöhe gespielt haben. Entscheidend sind die Punkte, und die haben wir nicht geholt.“

In der Vereinszentrale an der Armeestraße blickt man auch auf den Sommer des vergangenen Jahres zurück, als der Verein keine einfache Situation hatte. „In einer Analyse der Saison müssen wir feststellen, dass wir natürlich bereits zu Saisonbeginn mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen hatten. Zum Trainingsauftakt standen wir mit acht Spielern da und haben unseren Kader Woche für Woche erweitert. Klar, dass so keine gute Vorbereitung und damit auch Auftakt in die Saison entstehen konnte. Wir wollten die ‚Mission‘ trotzdem angehen und bis zum Winter alle Möglichkeiten offen halten, was uns auch gelungen ist. Mit fünf guten Neuzugängen in der Winterpause waren wir guter Dinge, zumindest in die Relegation zu gelangen. Letztendlich hat uns dann in den entscheidenden Momenten aber auch die sportliche Qualität gefehlt, um wichtige Spiele zu gewinnen“, so Dorsch, der jedoch auch ein positives Fazit zieht: „Allerdings blicken wir trotzdem auf ein Jahr des Neuanfangs zurück, in dem es gelungen ist, viele Weichen zu stellen.“

Die Saison in Zahlen:

Tabellenplatz: 18. (letzter Platz)
Punkte: 23
Geschossene Tore: 35
Gegentore: 73
Siege: 5
Remis: 8
Niederlagen: 19
Längste Serien: 5 Niederlagen in Folge (3. bis 8. Spieltag), 9 Spiele in Folge ohne Sieg (10. bis 16. Spieltag)
Heimsiege: 1
Auswärtssiege: 4

Jetzt blickt Sascha Dorsch zusammen mit seinen Mitstreitern in die Zukunft: „Wir wollen beweisen, dass es unsere Priorität ist, nachhaltig zu arbeiten und uns auf unsere Stärke, die Talentausbildung, zu besinnen. Künftig werden wir noch stärker auf unsere Jugend setzen. Nach wie vor haben wir die klassenhöchsten Jugendmannschaften in der Region. Jedes Jahr kommen hier große Talente heraus, die das Zeug dazu haben, bei uns eine gute Rolle zu spielen. Jungs wie Lukas Schmittschmitt, Patrick Görtler oder Pascal Nörgel haben dies in der Schlussphase der Landesligasaison eindrucksvoll bewiesen. Wir wollen und werden diese enge Verzahnung zwischen leistungsorientierter Jugendarbeit und ambitionierten Seniorenfußball auch künftig leben.“

Die Arbeit, die die Trainer des Nachwuchsbereiches seit Jahren – sogar seit Jahrzehnten leisten -, ist durchaus vorzeigbar. Daher darf sich der FCE samt seiner Vorgängerklubs 1. FC Bamberg und TSV Eintracht Bamberg – aus ihnen ist der FC Eintracht Bamberg entstanden – als Talentschmiede bezeichnen. Namen wie Harald Spörl, Markus Feulner, Lukas Görtler, Stefan Kießling, Frank Nitsche und viele mehr sind Beleg hierfür. Dazu kommt mit Anna Hausdorff eine frischgebackene U17-Juniorinnen-Europameisterin, die mit ihren Mitspielerinnen der DFB-Mannschaft kürzlich den Titel bei der Fußball-Europameisterschaft in Tschechien erfolgreich verteidigen konnte. Stichwort Fußballnachwuchs: Seit der Saison 2015/2016 spielt er unter dem Motto „Fußball Cool Erleben“ – die Anfangsbuchstaben der Wörter ergeben das Kürzel FCE.

Zusammenfassend gesehen geht der FC Eintracht Bamberg mit etwas Wehmut in die Bezirksliga, lässt aber das gesteckte Ziel nicht aus den Augen: „Höchste Priorität hat weiterhin der Aufbau solider Strukturen im Verein“, lässt Sascha Dorsch wissen, der an dieser Stelle auch an eine bestimmte Person denkt: „Besonders möchte ich an dieser Stelle noch einmal den Dank der Vorstandschaft an Georg Lunz aussprechen. Georg hat uns in einer ganz schwierigen Phase selbstlos geholfen und war ein ganz wichtiger Faktor dafür, dass wir mit einer halbwegs ligatauglichen Mannschaft an den Start gehen konnten. Dass es dann im Laufe der Saison zu einer Trennung kam, war vielen Faktoren geschuldet, ändert aber nichts an unserer Hochachtung vor seinem unglaublichen Engagement.“

Text: Pressemitteilung FC Eintracht Bamberg 2010 e.V.