Bamberg sieht Rot: Playoff-Auftakt gegen Bonn

Bamberg sieht Rot: Playoff-Auftakt gegen Bonn
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Der deutsche Meister trifft auf seinen hartnäckigsten Konkurrenten

#playoffsBaby – unter diesem Motto stehen die kommenden Tage und Wochen in ganz Basketball-Deutschland. Am Samstag um 15 Uhr beginnt für Brose Bamberg die heiße Phase beim Unternehmen „Titelverteidigung“. Auf dem Weg zum Meisterschafts-Threepeat müssen sich die Oberfranken im Viertelfinale mit den Telekom Baskets Bonn auseinandersetzen.

easyCredit BBL - 14. Spieltag: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets BonnGegen keinen der diesjährigen Playoff-Teilnehmer musste eine Bamberger Mannschaft häufiger ran als gegen die Bonner. Am Samstag bestreiten beide das insgesamt 26. Postseason-Duell seit der Jahrtausendwende. Fünfmal (2001/02, 2005/06, 2006/07, 2009/10, 2011/12) traten beide Teams in Viertelfinalserien gegeneinander an. Auch hat keine andere Paarung bislang so viele Highlights – postitiver und negativer Art – hervorgebracht, wie diese, die noch dazu von einer gut gepflegten gegenseitigen Abneigung der Fanlager geprägt war.

Bamberg vs. Bonn – eine eigene Playoff-Historie

Das letzte Playoff-Duell zwischen Bamberg und Bonn gab es in der Spielzeit 2011/12. Auch damals gab es eines dieser angesprochenen Highlights, wenn auch nur für die Bonner Anhänger. Gleich im ersten Spiel gab es die faustdicke Überraschung, als Bonn die Bamberger in der BROSE ARENA mit einem Last-Second-Shot mit 74:75 bezwang und damit eine fulminante Serie der Oberfranken beendete – vor dieser Playoff-Auftaktniederlage feierten die Domstädter in eigener Halle 49 Siege nacheinander.

Ein ähnliches Schock-Erlebnis will die aktuelle Brose-Mannschaft in diesem Jahr allerdings vermeiden und hat bereits in der Hauptrunde gezeigt, wie man den Bonnern den Saft abdreht. Sowohl das Hinspiel in eigener Halle (84:64) als auch das Gastspiel im Telekom Dome (85:70) entschied das Trinchieri-Team für sich. Aber: Bamberg hat auch schon einmal eine dieser Playoff-Serien gegen Bonn trotz eigener 2:0-Führung am Ende mit 2:3 verloren – Bonns Trainer damals: Predrag Krunic.

easyCredit BBL - 14. Spieltag: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets BonnBonn hat eine „tolle Offensive“

Punktbester Bonner in der Hauptrunde war Josh Mayo mit 15,7 Punkten und fünf Assists, knapp dahinter rangiert mit durchschnittlichen 13,7 Zählern der frühere Bamberger Ryan Thompson. Die US-Big Men Julian Gamble und Kenneth Horton scoren ebenfalls im Schnitt zweistellig und sind darüber hinaus mit 6,1 (Gamble) bzw. 5,7 (Horton) Rebounds pro Partie die Herrscher in Bonns Zone. Ihre große Ausgeglichenheit machte die Rheinländer bis zum letzten Hauptrundenspieltag zu einer der fünf besten Offensivmannschaften der BBL. Am letzten Spieltag gegen Oldenburg erwischte aber unter anderem Thompson individuell einen rabenschwarzen Tag und markierte in 15 Minuten keinen einzigen Punkt, Bonn kassierte so eine 72:86-Niederlage und rutschte vom fünften auf den siebten Tabellenplatz ab.

Bamberg braucht guten Start in die Serie

Mit 82 zugelassenen Zählern ist Bonn von allen Playoff-Teilnehmern das schlechteste Defensivteam, kann aber dennoch eine enorme Heimstärke (elf von 16 Heimspielen gewonnen) vorweisen. Gerade auch deswegen ist für den Titelverteidiger aus Bamberg ein guter Start in die Serie enorm wichtig. „Bonn ist Bonn. Sie haben eine tolle Offensive. Das heißt für uns: wir müssen vor allem in der Verteidigung da sein, dürfen ihnen keinen Freiraum geben“, warnt auch Brose-Cheftrainer Andrea Trinchieri vor den Bonnern. Für Bambergs Erfolgscoach sind die Rheinländer der „perfekte Gegner“. „Ich werde oft gefragt, welchen Gegner ich mir fürs Viertelfinale gewünscht hätte. Ich antworte immer: genau diesen. Das ist meine Philosophie. Ich kann es nicht ändern, also ist es perfekt. Der Spielplan hat uns Bonn beschert“, so der Italiener weiter.

Zum Auftakt am Samstag wird Trinchieri neben Elias Harris, der weiterhin mit anhaltenden Knieproblemen zu kämpfen hat, wohl auch noch auf Nikos Zisis verzichten müssen. Der griechische Star-Guard verletzte sich im letzten Heimspiel gegen Bremerhaven. „Ich konnte spüren, wie gegen Bremerhaven die gesamte Arena plötzlich die Luft angehalten hat, als Nikos am Boden lag“, erinnert sich Trinchieri an die Spielszene. „Ich kann aber auch sagen: es ist nichts wirklich Ernstes. Wir werden ihn in den Playoffs wieder sehen. Und wenn es sein muss, dann hat er so viel Erfahrung, dass er – wenn nötig – auch auf einem Bein spielen könnte…“, gibt Trinchieri Grund zur Hoffnung auf ein Comeback.

Fotos: Matthias Schramm