Finale in der „Group of Death“

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Sport

Brose Baskets erwarten Vitoria zum letzten Top16-Spieltag

„Wir müssen unsere Aufgabe erfüllen und unser Bestes geben“ – so lautet die Marschroute von Brose Baskets-Cheftrainer Andrea Trinchieri für das letzte Top16-Spiel seiner Mannschaft. Am Donnerstagabend (20 Uhr) treten die Brose Baskets zum finalen Showdown der Gruppe F gegen Laboral Kutxa Vitoria Gasteiz an.

Euroleague Top16: Brose Baskets vs. ZSKA MoskauFür beide Mannschaften geht es dabei noch um einiges. Während das spanische Topteam mit einem Sieg in Bamberg als Gruppenerster über die Ziellinie gehen kann, spielen die Brose Baskets noch um den Einzug in die Playoffs – ein Erfolg, den bislang noch kein deutsches Team in der europäischen Königsklasse des Basketballs feiern konnte. Damit die Brose Baskets einmal Mehr Basketballgeschichte schreiben können, bedarf es jedoch einer ganz bestimmten Konstellation, die zwar unwahrscheinlich, aber längst nicht unmöglich erscheint. Einen Heimsieg des deutschen Meisters vorausgesetzt, müsste Kaunas gegen Barcelona, Khimki in Madrid und Piräus gegen Moskau gewinnen, damit erstmals in der Geschichte der Euroleague ein Vertreter aus Deutschland unter den Top Acht des Wettbewerbs steht.

Aufgrund der Ausgangslagen beider Mannschaften können sich die Fans in der Brose-Arena auf einen offenen Schlagabtausch freuen. Der Heimvorteil könnte für die Oberfranken dabei eine gewichtige Rolle spielen. Das Team um Kapitän Brad Wanamaker weist aktuell eine Heimbilanz von neun Siegen bei einer Niederlage auf und steht damit unter den Top Drei der Euroleague. Dass der Kontrahent aus dem Baskenland allein deswegen vor Ehrfurcht erstarrt, ist dabei nicht zu erwarten. Die Spanier stellen aktuell eine der besten Verteidigungen des gesamten Wettbewerbs, in der Gruppe F sind 75,6 zugelassene Punkte sogar der Spitzenwert.

Euroleague Top16: Brose Baskets vs. ZSKA MoskauAus ihrer guten Defense heraus ziehen die Basken ihr Angriffsspiel auf, das Coach Trinchieri mit „hervorragend, sehr athletisch, sehr physisch“ umschreibt. Getragen wird die Offensive der Basken in erster Linie von Ioannis Bourousis. Der Grieche blickt bisher auf die Erfahrung von 245 Euroleaguespielen zurück und fügt seiner Karriere weitere hinzu. Der Centerhühne, der über Jahre hinweg zusammen mit Nikos Zisis in der griechischen Nationalmannschaft Seite an Seite spielte, erlebt in Spanien derzeit seinen zweiten Frühling: Mit durchschnittlich 15 Zählern erzielt der 2,10 m-Riese aktuell die beste Punktausbeute seiner gesamten Euroleague-Karriere (13 Spielzeiten). Daneben sichert Bourousis seinem Team noch 9,4 Rebounds pro Begegnung, was ihn zum Toprebounder der Top16 macht.

Das Spiel der Basken einzig auf den Center-Veteran, der im März zum Eurolegaue-MVP des Monats gekürt wurde, zu beschränken, wäre aus Sicht der Brose Baskets allerdings fatal. Auch seine Kollegen sind im Moment in bestechender Form, einen hebt Bambergs italienischer Übungsleiter dabei besonders hervor: Davis Bertans. „Mit Bertans haben sie einen, der die letzten Spiele im Alleingang entschieden hat.“

Trotz der scheinbaren Übermacht der Basken werden die Brose Baskets am Donnerstag aufs Parkett treten und alles für den Sieg geben. Sollte der deutsche Meister diese extrem hohe Abschlusshürde nehmen können, hätte man – mit Ausnahme von Titelverteidiger Real Madrid – jeden Gegner in der Gruppe mindestens einmal geschlagen. „Für uns und vor allem für unsere Fans, die uns immer unglaublich unterstützt haben, gehen wir am Donnerstag raus und kämpfen bis zum Umfallen. Dann werden wir sehen, was passiert“, so Coach Trinchieri.

Fotos: Matthias Schramm